erlebt in HDTV (samsung le 40m61b), unterstützt durch Dolby Digital 5.1 Teufel Sound
[u]"Ihhhh, Springspinnen!"[/u]
Heißt es jetzt Defence oder Defense? Boxart und Hauptmenü sind sich da nicht einig, wir gehen mal davon aus, dass das Spiel selbst recht hat. Earth Defense Force also. Das ist eine militärische Kampftruppe, die sich im Jahr 2017 der größten Bedrohung der Menschheit stellen muss, feindlich gesinnten, außerirdischen Invasoren, die unseren Planeten mit gigantischen Insekten und Riesen-Robotern überrennen. Und genau so trashig wie sich das anhört, ist es auch. Diesem Fazit würde wohl keiner der Entwickler widersprechen. Denn EDF ist trashig, aber auf eine mehr als sympathische und direkte Art & Weise. Ohne Zeitlimits, verschiedene Aufgabenstellungen oder Missionen, ballert ihr mit über 150 Waffen in 5 Schwierigkeitsgraden auf unzählige Feinde. Ohne Finessen, ohne Kompromisse. Den Spielspaß hat man erhalten, den Rest aufs absolute Minimum heruntergeschraubt. Trash also, der Laune macht und fast schon erfrischend ist.
[u]Handlung_[/u]
Fette Ameisen, Spinnen so groß wie Hochhäuser, silber glänzende Kampfroboter und ein von Kampfraumschiffen verdunkelter Himmel. Das Szenario gleicht einem alten japanischen Horrorfilm, bei dem gigantische Insekten unsere Erde überrennen wollen. Die Earth Defense Force stellt sich den Angreifern tapfer in den Weg und mit blanker Waffengewalt müssen die Invasoren eliminiert werden. Die Story ist genau so "niveauvoll" wie das gesamte Konzept, macht aber genau deshalb Spaß. Es gibt keine wirklichen Hauptfiguren oder spannende Zwischensequenzen, Nein, ab und an kommentiert eine Nachrichtensprecherin mal das Geschehen und jede Mission wird mit wenigen Sätzen eingeleitet. Das war es schon und irgendwie bringt EDF es auf den Punkt, befriedigt Freunde von Trash dabei ungemein und macht trotz fehlender Handlung irgendwie Laune.
[u]Optik_[/u]
Das Wort Trash ist leider schon viel zu häufig gefallen, passt aber auch hierhin. Leider ist es bei der Grafik aber kein wirkliches Kompliment, hier besagt es nämlich schlicht und ergreifend, dass EDF nicht gut aussieht. Zumindest wenn man sich aktuelle Games anguckt und das Spiel an den Fähigkeiten der Xbox 360 misst. Nein, die Texturen sind unauffällig, nicht abwechslungsreich oder detailliert, außerdem ist der gesamte Look etwas kantig und billig. Herumstehende Fahrzeuge sehen blöd aus, die Umgebung ist zwar stets nett, nicht aber beeindruckend. Allerdings merkt man auch hier, dass Entwickler Sandlot die Grafik bewusst auf diesem Level gehalten hat. Die "Stärken" liegen ganz woanders, nämlich bei der simultanen Darstellung von Hunderten von Rieseninsekten, die sich teilweise recht imposant auf euch zu bewegen. Wenn am Horizont eine Armada Springspinnen auf euch zu galoppiert, jede davon groß wie ein Reisebus, dann macht das schon was her. Auch die Häuser und Gebäude fallen in sich zusammen (leider schon bei kleinstem Beschuss). Was wir damit sagen wollen: EDF bietet optisch wirklich nicht viel, ist bisweilen sogar hässlich, vermittelt die Action aber trotzdem sehr gut und macht Spaß. Leider ruckelt es nicht selten, was teilweise schon ein wenig stört. Das machen die gigantischen Explosionen wieder wett, die nicht selten den kompletten Bildschirm in eine Flammenwand verwandeln.
[u]Akustik_[/u]
Die englische Sprachausgabe ist nicht wirklich beeindruckend, eher lustig wirken die panischen Einwürfe der Nachrichtensprecherin, euer Captain hingegen ist genauso streng und verwegen wie man das von ihm erwartet. Viel Text bietet euch EDF ohnehin nicht, meist lebt ihr mit dem Sound eurer Waffen, der sich zwar hören lassen kann, euer 5.1 System aber nicht zum wackeln bringt. Nur die riesigen Roboter gehen mit einer brachialen Explosion in die Luft. Hintergrundmusik? Erinnert man sich nach dem Spielen gar nicht dran, es gibt sie aber und auch sie passt hervorragend zum Game. Sie begleitet die Action also ganz angenehm, wird aber von den Effekten übertönt. Neben den bereits erwähnten Waffensounds hört ihr nahezu ohne Unterbrechung das abgefahrene Kreischen der Rieseninsekten.
[u]Ladezeiten_[/u]
Da einige Missionen recht kurz sind, nerven die Ladezeiten ein wenig. Sie überraschen euch vor und nach jedem Level, dauern durchschnittlich lang und bekommen deshalb ein "befriedigend" verpasst.
[u]Extras_[/u]
Keine
[u]Suchtfaktor & Spielgefühl_[/u]
Wenn euch komplexe Tastenbelegungen nerven, der neuesten Blockbuster nicht mehr Entspannung schenkt, sondern in Stress ausartet oder euch Innovationen nerven, dann solltet ihr mal bei Earth Defense Force 2017 reinschauen. Das Spiel reduziert das Gameplay eines 3rd Person Shooters aufs Minimum und stellt euch in 53 Leveln und 5 Schwierigkeitsgraden auf die Probe.
Der Wegfall sämtlicher spielerischer Feinheiten macht EDF so reizvoll. Ihr müsst niemals auf ein Zeitlimit achten, könnt eure Kollegen ohne Konsequenzen erschießen und habt immer das gleiche Missionsziel: Alle Aliens von der Karte ballern. Denn das ist eure Hauptaufgabe, das ist purer Arcade Spaß. Mit unsagbar vielen Waffen auf unsagbar viele Insekten, Roboter und Raumschiffe feuern. Das Hauptmenü ist übersichtlich und klar, hier wählt ihr ein Level aus und entscheidet euch für einen Schwierigkeitsgrad. Von "einfach" bis "Inferno" ist alles dabei, man kann das Spiel locker durchspielen oder sich auf den härteren Stufen damit quälen. Die Gegner werden zäher, stecken deutlich mehr ein, wissen aber auch zielgenauer auszuteilen. Der Clou bei EDF: Ihr sammelt im gesamten Spiel Waffen- und Rüstungsboni ein. Die nutzt man fortan auch in allen anderen Schwierigkeitsgraden. Wer das Spiel - rein theoretisch - 50 Stunden auf "leicht" spielt und fleißig Boni einsammelt, macht mit ungeheuer viel Gesundheit auch im Inferno Modus eine gute Figur.
Startet also ein Level und werft direkt ein Auge auf den Radar. Der ist eine große Hilfe, zeigt er doch sowohl Gegner, als auch Verbündete an. Zu tun habt ihr eigentlich nichts. Sicher, ihr müsst die Feinde erledigen, es gibt aber keine speziellen Aufgaben, Missionen oder Eigenheiten. Nein, ihr könnt in aller Ruhe auf den Feind zustürmen und ihn mit wildem Sperrfeuer belegen. Raketen oder Granaten gefällig? Auch kein Problem! Vor jedem Level dürft ihr euch zwei Waffen aus dem riesigen Arsenal aussuchen, dabei könnt ihr zwischen Schrotflinten, Scharfschützengewehren, Raktenwerfern, Spezialwaffen (wie einem Flammenwerfer) oder Maschinenpistolen wählen. Insgesamt 171 verschiedene Meinungsverstärker haben ihren Weg ins Spiel gefunden, alle unterscheiden sich in Genauigkeit, Munition und Reichweite; wer erfolgreich sein will, sollte die Auswahl nicht auf die leichte Schulter nehmen. Neue Waffen bekommt man übrigens nur durch fleißiges Spielen, genau wie die zusätzliche Gesundheit sammelt man die Schießeisen im Spielverlauf ein und kann sie dann jederzeit verwenden.
Die Steuerung von EDF ist ebenfalls aufs Nötigste reduziert worden, ihr könnt springen, schießen und die Waffe wechseln. Nachgeladen wird nur automatisch, was bei den großkalibrigen Waffen zu einer leicht taktischen Komponente wird. Hier muss man schon drauf achten, ob man alle 4 Schuss gleichzeitig raushaut und mitunter 3 Sekunden ohne neue Raketen im Rohr dasteht. Das wars aber auch mit Taktik, der Rest ist euch überlassen. Ob ihr lieber aus der Distanz agiert oder euch ins Getümmel stürzt, ist euch überlassen, ihr habt jedenfalls alle Hände voll zu tun. Die Ameisen, Spinnen und Roboter tauchen in wahren Hundertschaften auf, genau das macht so viel Spaß. Relativ unbekümmert ballert ihr durch die Gegend, versucht vor allem große Kampfroboter rechtzeitig auszuschalten und säubert den Himmel von Raumschiffen und großen Schlachtkreuzern. Beachten muss man nichts, hier zählt der pure Spaß am Schießen. Fahrzeuge gibt es auch, kampferprobter Helikopter oder wuchtiger Robo-Anzug, geballert wird aus allen Rohren. Neben den ohnehin schon fetten Gegner, stellen sich euch manchmal besonders dicke Brocken in den Weg, die viel einstecken und dabei auch das ein oder andere Haus niederreißen.
Wer sich darauf einstellt und keine Angst vor solch einem simplen Spiel hat, der verbringt mit EDF ein paar launige Stunden. Es ist eine willkommene Abwechslung zu übermäßig komplexen und komplizierten Spielen, man kann es auch mal nebenbei spielen oder nach der Arbeit mal durch ein paar Level toben. Durch das klever Waffen und Gesundheits Upgrade System ist man motiviert auch die schwierigeren Stufen mal auszuprobieren und hat deshalb viel länger Spaß mit dem Spiel als man anfangs denkt. Earth Defense Force scheint außerdem einen Urinstinkt zu befriedigen: Waffe aufheben, großes Insekt suchen, erschießen. Es ist so einfach und doch so schön.
[u]Mehrspieler_[/u]
Die relativ schlechte Wertung bekommt EDF hier nur deshalb, weil Sandlot es versäumt hat einen Xbox Live Mehrspieler zu integrieren. Der wäre wahrlich eine Spielspaßgranate gewesen und das Fehlen hat sicher einige Käufer abgehalten zuzuschlagen. Wenigstens im Splitscreen kann man sich mit einem Kumpel bestens amüsieren, hier kommt simple Mehrspielerkost zum Einsatz, die viel Freude spendet. Das komplette Spiel kann also auch zu Zweit genossen werden, weshalb wir ein ganze 08 Punkte springen lassen.
[u]Erfolgschancen_[/u]
Tja, wie hätte man ein aufs Minimum beschränkte Spiel besser mit Erfolgen versorgen können? Gar nicht, mit gerade mal 6 Achievements bleibt EDF seiner simplen Linie treu. Beendet das Game auf allen 5 Schwierigkeitsgraden und sammelt alle Waffen auf. Das wars. Dauert aber sehr lang und ist vor allem auf Inferno eine verdammt haarige Angelegenheit. Für den schnellen Gamerscore Quickie nicht geeignet!